v o r t r ä g e & d i s k u s s i o n e n

#1 von EZ Zahr , 15.03.2018 00:22

.

10:00 | Parcoursbau - aus der Sicht des Reiters

Den Vortrag hält: Rick Rosenberg, 41 Jahre
Pferdewirtschaftsmeister, Parcourschef, Trainerschein A


Was ist wichtig? Was muss ich beachten? Wo sind die Kniffe? Was gibt es für Tricks/Hilfestellungen?
Es geht um Linienführung, Distanzen abschätzen, Parcours abgehen und vieles mehr.
Parcours abgehen
Distanzen richtig einschätzen
Distanzen korrekt reiten
Der ideale Absprungpunkt
Der ideale Absprungpunkt, Teil 2
Kombinationen springen
Den Parcours reiten
Parcours Teil 2


11:00 | Hufpflege
Den Vortrag hält: Herbert Rulmaier, 44 Jahre
staatl. gepr. Hufbeschlagsschmied, dipl. Huftechniker & Huforthopäde


Herzlich willkommen!
Ganz kurz zu mir: mein Name ist Herbert Rulmaier. Ich bin staatlich geprüfter Hufbeschlagsschmied, diplomierter Huftechniker und Huforthopäde. Ich arbeite seit rund 20 Jahren als Schmied und mache auch einige Kurse und Seminare im Jahr zum Thema Hufe, Hufpflege und Beschläge.

Oft werden die Funktion und die Wichtigkeit der Pferdehufe leider immer noch unterschätzt oder gar nicht als so wichtig wahrgenommen. Doch unsere Pferde brauchen gesunde Hufe um gesund und glücklich zu bleiben. Nicht umsonst werden die Hufe auch die ‚vier zusätzlichen Herzen‘ genannt.
Unsere Pferde stehen und gehen den Großteil ihres Lebens auf diesen Hufen und alleine das sollte uns Menschen den Denkanstoß geben, dass wir dafür Sorge zu tragen haben, dass die Hufe unserer Pferde auch gesund bleiben. Pferde sind Lauftiere und können auf keinen ihrer Hufe verzichten; alle vier sind Lebenswichtig. Sie tragen – im Idealfall – gleichmäßig das ganze Gewicht des Pferdes; und des Reiters und müssen zusätzlich jeden Schritt oder Sprung abfedern. Sie fungieren wie Stoßdämpfer für die darüberliegenden Gelenke, Bänder, Sehnen und Knochen. Und! Was viele Pferdemenschen gar nicht wissen: Die Hufbewegung gewährleistet im gesamten Körper eine bessere Durchblutung.
Natürlich gibt es zum Thema Hufpflege mindestens genauso viele verschiedene Meinungen wie über das gebisslose Reiten oder jeglichem anderen Thema in der Pferdewelt. Fragen wie: Macht das Wässern der Hufe wirklich so viel Sinn? Barhuf, klassischer Beschlag oder doch lieber Hufschuhe? Helfen die zahlreichen Pflegeprodukte wirklich so viel, wie sie versprechen?

Hier nun also die Pflegetipps vom Profi:
Ausreichend Bewegung!
Das A und O für gesunde Hufe und somit der wichtigste Faktor in der Hufpflege ist: genug Bewegung. Egal ob mit oder ohne Eisen oder mit Hufschuh. Wie bereits vorhin erwähnt, sorgen die Hufe für eine gute Durchblutung. Diese kann aber nur erreicht werden, wenn sich das Pferd ausreichend bewegt beziehungsweise die Möglichkeit hat, sich ausreichend bewegen zu können. Und wenn man die Möglichkeit als Pferdebesitzer hat, seinem Pferd immer wieder neue Anreize in Form von verschiedenen Bodenbeschaffenheiten zu geben, dann sollte man dies unbedingt nutzen. Asphalt, Schotter, Wiese, Matsch, Waldweg, Reitplatzsand. All das gibt dem Huf neue Reize denn die Hufsohle mit der darunterliegenden Lederhaut, ist von zahlreichen Nerven durchzogen.

Saubere Box und Auslauf
Sorge stets für einen sauberen Untergrund. Ein wenig Matsche macht dem gesunden Huf nichts aus. Steht das Pferd allerdings in Kot und Urin, der den Huf angreift, bietet der anschließende Matschpaddock eine ideale Grundlage für die Vermehrung von Pilzen und Bakterien. Haltet also stets die Pferdebox sauber und mistet auch die Paddocks und Weiden eurer Pferde regelmäßig. Und sollte einmal tagelang Matschwetter herrschen, wären geeignete Paddockplatten eine Überlegung wert.

Tägliche Kontrolle und Reinigung
Ich glaube dieser Tipp erklärt sich von selbst. Aber achtet darauf nicht nur die äußeren Strahlfurchen zu säubern, sondern auch die in der Mitte gelegene Furche im Strahl. Hier sei aber besondere Vorsicht geboten, denn hier ist der Pferdehuf sehr empfindlich. Zudem kann es auch mal hilfreich sein, die Hufe nicht nur mit einem herkömmlichen Hufauskratzer mit Bürstchen zu reinigen, sondern eine große Wurzelbürste zu nehmen, und den Dreck ordentlich zu entfernen. Geht auch meist mit der großen Bürste schneller, als mit der kleinen. Dabei könnt ihr auch Wasser zur Hilfe nehmen. Einfach die Wurzelbürste in einem Wassereimer tauchen und dann die Hufe sauber schrubben.
Und auch Steine im Huf oder andere Störenfriede, gehören täglich entfernt. Es kann auch passieren, dass sich kleine Steinchen in der weißen Linie festsetzten. Diese bitte nur entfernen, wenn sie sich relativ leicht entfernen lassen.

Regelmäßiger Besuch des Schmieds oder Hufpflegers
Egal was dein Pferd nun unten rum trägt oder auch nicht trägt, der regelmäßige Besuch eines Hufschmieds oder Hufpflegers ist Pflicht.
Eine Faustregel ist: alle 6 bis 8 Wochen, wenn dein Pferd Eisen trägt und alle 4 bis 12 Wochen, wenn es barhuf läuft. Meiner Meinung nach sollten 6 Wochen aber nicht überschritten werden. Natürlich ist das auch immer individuell an Jahreszeit, Hufbeschaffenheit und Bodenuntergrund zu entscheiden. Allerdings lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig. Und oft können vermeintliche Fehlstellungen oder Probleme dann schon frühzeitig erkannt und behandelt werden und nicht erst dann, wenn es auch schon dem Laien auffällt, dass da was nicht ganz in Ordnung ist.
Und wenn wir schon bei Laien sind: Wenn Sie keine richtige Ahnung von Hufform und Beschaffenheit haben, dann lassen Sie als Besitzer auch die Finger von der Hufraspel. Vor allem viele Barhuf-Pferdebesitzer neigen dazu, selber Hand anzulegen. Das geht in den meisten Fälle auch überraschenderweise gut, doch können Sie auch viel Schaden für Ihr Pferd damit verursachen. Das Raspeln mag nicht nach viel Arbeit oder erforderlichem Wissen aussehen, aber glauben Sie mir: Einen Millimeter zu viel oder zu tief und Ihr Pferd muss mit einer Beeinträchtigung laufen bis der Profi da ist oder bis das Horn wieder soweit nachgewachsen ist. In den schlimmsten Fällen habe ich schon Pferde behandelt, die – dank ihrer Besitzer – an einer Huflederhautentzündung litten.

Die richtige Hufpflege in jeder Jahreszeit
In der kalten und feuchten Jahreszeit bekommen die Hufe ausreichend, wenn nicht schon zu viel Feuchtigkeit ab. Und wie wir wissen, bietet Feuchtigkeit – vor allem dann später in der Box in der Kombination mit Wärme und Urin – den idealen Nährboden für Bakterien und Pilze. Sprich: Strahlfäule. Wir versuchen also in den feuchteren Zeiten, den Huf vor eben dieser zu schützen.
Wie funktioniert das? Wir säubern den Huf gründlich. Wenn es sein muss, auch mit Wasser. Und lassen in anschließend gut trocknen. Den Trocknungsprozess können wir unterstützen in dem wir mit einem sauberen Handtuch die gröbste Feuchtigkeit aufnehmen. Danach achten wir darauf, dass der Huf gut trocknet und nicht wieder viel verdreckt. Ist er trocken, tragen wir Huföl oder Huffett innen und außen auf.
Und nein: das Öl oder Fett versorgt den Huf nicht automatisch mit Feuchtigkeit. Ein großer Irrglaube. Das Öl oder auch Fett, verschließt den Huf und sorgt – in diesem Fall – dafür, dass der Huf vor weiterer Feuchtigkeit geschützt bleibt.
Wichtig ist übrigens auch noch, dass wir das Fett – das weniger schnell einzieht - bzw. Öl einziehen lassen, ehe wir unser Pferd wieder zurück in die Box oder auf die Koppel bringen.
Im Sommer hingegen bzw. in trockeneren Zeiten, tragen wir das Öl (oder Fett) dann auf, wenn der Huf des Pferdes feucht ist. Um eben diese Feuchtigkeit im Huf zu halten und ihn somit elastisch und widerstandsfähig zu halten. Geradezu anbieten würde es sich, die Hufe einzufetten, wenn dein Pferd von der nassen Wiese kommt. Natürlich aber wieder vorher die Hufe säubern! Oder die Hufe bei einem Ausritt in einem Bach zu wässern oder man hat die Möglichkeit einer Pferdeschwemme auf der Anlage. Ebenso ist es möglich die Pferdehufe in einem Wassereimer zu wässern – wenn sich das Pferd das gefallen lässt.


Für weitere Fragen stehe ich Ihnen gerne bei unserem Stand zur Verfügung. Ich hoffe ich konnte Ihnen einen kleinen Einblick und neue Denkanstöße mit auf den Weg geben.
Vielen Dank!


Quelle: https://kultreiter.de/hufpflege-pferd/


12:00 | Osteopathie am Pferd – mit den Händen sehen, was den Augen verborgen bleibt
Den Vortrag hält:Elisabeth Pöllermey, 34 Jahre
dipl. Pferdeosteopathin


Ich heiße Sie alle herzlich zum Vortrag „Osteopathie am Pferd“ willkommen. Schön, dass Sie alle so zahlreich erschienen sind. Ich möchte Ihnen heute einen Einblick in meine Arbeit geben.

Was ist Osteopathie?
Bei der Osteopathie handelt es sich um ein manuelles Diagnose- und Behandlungskonzept. Wir arbeiten also mit unseren Händen und unseren Körper. Begründet wurde das Ganze vom in den USA geborenen Arzt Andrew Taylor Still. Still beschrieb Störungen und Bewegungseinschränkungen der Faszien und Gelenke sowie dass sich daraus resultierende Symptome auch an anderen Organen und Körperregionen wiederfinden können. Also nehmen wir an das Zungenbein des Pferdes ist „blockiert“, so können wir die daraus resultierenden Symptome vielleicht in der Schulter feststellen und nicht zwingend direkt am Zungenbein. Es verhält sich ein bisschen so wie mit dem Reflex, den wir Menschen zeigen, wenn man den richtigen Punkt am angewinkeltem Knie trifft, der dazu führt, dass unser ganzes Bein zuckt; Sie wissen was ich meine.

Die Osteopathie hilft uns Bewegungseinschränkungen aufzuspüren und auch zu lösen. Der Ansatz der Osteopathie ist einfach: Leben zeigt sich in Form von Bewegung. Dort wo Bewegung verhindert wird, macht sich Krankheit breit.
Wir betrachten den Körper immer als Ganzes, denn erst das Zusammenwirken der einzelnen Strukturen ermöglicht es unserem Organismus als Einheit zu fungieren. Und jede einzelne Struktur hat ihre eigene Funktion im Körper und bewegt sich. Und wenn eine Struktur in ihrer Bewegung eingeschränkt ist, leidet automatisch der ganze Organismus darunter.
Es ist wie eine große Anordnung von Zahnrädern, die ineinandergreifen. Wenn irgendwo ein Sandkorn ein Rädchen beeinträchtigt, wirkt sich das auch auf alle anderen aus. Und so verhält sich auch unser Körper und der unserer Pferde ebenso.

Es ist also immer unser Ziel bei der Behandlung einen Gewinn an Mobilität zu erzielen; ein Wiedererlangen der natürlichen Bewegung. Wir lösen festsitzende Strukturen und entfernen diese vorher beschriebenen Sandkörnchen aus dem Organismus.

Wie sieht jetzt also so eine Behandlung durch einen Osteopathen aus?
Am Anfang jeder Behandlung mache ich mir zuerst ein Bild über den Zustand des Pferdes. Zuerst ganz unspektakulär im Stand. Danach lasse ich mir das Pferd im Schritt und Trab zuerst auf hartem und dann auf weichem Untergrund vorführen.
Ich schaue mir also die gesamte Beweglichkeit des Pferdes an, die ich dann im nächsten Schritt auch schon „ertasten“ werde. Ich kontrolliere jedes Gelenk auf seine Mobilität. Ist ein bestimmter Körperteil in seiner natürlichen Bewegung in irgendeiner Form eingeschränkt? Reagiert das Pferd auf eine bestimmte Bewegung in irgendeiner Form? Das alles gibt mir schon mal einen großen Aufschluss darüber, wie ich im Verlauf der Behandlung weiter vorgehen werde; welche Techniken ich anwenden werde und welche sogenannten Manipulationen ich durchführen werde. Und lassen Sie mich noch unbedingt hinzufügen: Manipulation bedeutet hier in der osteopathischen Behandlung die Wiederherstellung der Beweglichkeit von Gelenken mit Hilfe meiner Hände. Das hat nichts mit negativer Manipulation, Einrenken oder „Knochenbrechen“ zu tun. Ich gebe mit meinen Händen verschiedene Impulse, die dem Pferdekörper helfen, seine Selbstheilungskräfte wieder in Gang zu bringen. Deswegen muss ich als Osteopath genaue Kenntnisse über die Anatomie des Pferdes und dessen Funktionen haben. Ich muss wissen, wie sich welches Gelenk in „Normalzustand“ bewegen lässt und wo ich welchen Trigger-, also Auslöserpunkt für welches Gelenk finde.

Ich gehe als so vor, dass ich jedes einzelne Gelenk im Pferdekörper auf seine Beweglichkeit teste und gegebenenfalls dort „Hand anlege“, wo’s zwickt.
Nach einer solchen Behandlung, die auch schon mal eine Stunde dauern kann, ist es wichtig, dass das Pferd die nächsten ein bis zwei Tage nicht geritten wird, aber die Möglichkeit hat, sich den Großteil des Tages – im Idealfall natürlich auch nachts - frei zu bewegen. Wir wollen dem Pferd die Möglichkeit geben, sich an die neu gewonnene Mobilität zu gewöhnen und seinen Stoffwechsel und Selbstheilungskräfte wieder in Gang zu bekommen.
Und nicht zuletzt können auch Reiter und Trainer das Pferd immer unterstützen, mit verschiedenen Übungen, die dem Pferd individuell helfen und seine Mobilität unterstützen. Denn a Ende jeder Behandlung zeige ich dem Besitzer und Reiter, welche Übungen gerade für deren Pferd und seine Einschränkungen wirksam sind. Seien es Dehnübungen, bestimmte Massagegriffe oder aber auch spezielles Training, wie Stangenarbeit oder Bergaufreiten.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und einen schönen Messetag wünsche ich Ihnen noch. Sollten Sie weitere Fragen haben oder mehr über mich und meine Arbeit wissen wollen, freue ich mich über einen Besuch von Ihnen bei meinem Stand.

Videos:
https://www.youtube.com/watch?v=pZfWNp8rteM
https://www.youtube.com/watch?v=96Bcq93APXg

Quellen:
http://www.pferdetierarzt.at/26.0.html
http://www.osteopathiezentrum.de/pferdeo...rdeosteopathie/


14:00 | Einstreu-Alternativen
Den Vortrag hält: Nils Eklavson, 40 Jahre
leitender Geschäftsführer von Iksvard Stro in Vesland


Nils Eklavson ist gebürtiger Belgier und arbeitet seit 2012 hier in Vesland als landesweiter Bereichsleiter der Firma Iksvard Stro. Ein Großtiereinstreu-Hersteller, der sich besonders auf die Herstellung von Pferdeeinstreu spezialisiert hat und mehr als nur das herkömmliche Stroheinstreu produziert. Iksvard Stro ist vor allem für seine alternativen Einstreumittel bekannt und einer der Führenden weltweit auf diesem Markt.


Egal wie Sie Ihre Pferde halten, die Wahl des richtigen Einstreus ist sowohl bei Boxenhaltung, als auch bei der Offenstallhaltung ein wichtiger Punkt, den man nicht unterschätzen darf und zur Gesunderhaltung der Tiere beiträgt.
Während früher und auch heute Stroh noch als Standarteinstreu verwendet wird, gibt es immer mehr Alternativen auf dem Markt, die meist nicht nur den Bedürfnissen der Vierbeiner gerecht werden, sondern auch dem Stallbesitzer einiges an Geld und Zeit sparen können.

Worauf kommt es nun aber bei der Wahl der richtigen Einstreu an?
Hier gibt es einige Gesichtspunkte, die man beachten sollte: Neben der Saugkraft spielt auch die Verträglichkeit eine große Rolle bei der Auswahl. Aber auch die Handhabung und die wirtschaftlichen Aspekte sollten nicht außer Acht gelassen werden. Schließlich nimmt das tägliche Misten nicht nur ein Haufen Zeit, sondern auch Geld in Anspruch.
Wir von Iksvard Stro finden aber, dass die Bedürfnisse der Pferde immer an erster Stelle bleiben müssen, denn unser Partner Pferd ist derjenige, der den Großteil seines Lebens mit dem Einstreu verbringt. Und um die gesundheitlichen Risiken zu vermindern oder gar ganz zu vermeiden, sollten eher Dinge wie Ammoniakbildung, Vermeidung von Pilzbildung, den pH-Wert und die Verwendung von Chemie beachtet werden.

In erster Linie muss Einstreu natürlich eines: saugen und dabei sauber halten. Das herkömmliche Stro, zum Beispiel, hat eine eher geringere Saugkraft, als Beispielsweise Strohpellets oder Hobelspäne. Die meisten Hersteller von solchen alternativen Einstreumöglichkeiten, geben mittlerweile die Saugkraft ihrer Einstreu an. So hat Leinenstroh etwa eine 400%ige Saugkraft, herkömmliche Späne etwa 300%.
Eine niedrige Saugkraft hat einige Nachteile: die Box wird schneller wieder dreckig und nass und es kommt schneller zu der gar nicht so ungefährlichen Ammoniakbildung, der die Atemwege der Pferde reizt und auf Dauer gesundheitsschädigend ist. Dazu kommt noch, dass auch die Hufe unter einer nassen Box leiden, denn die ständige Feuchtigkeit, der sie ausgesetzt sind, können schnell zu Huf- und Hauterkrankungen führen, wie etwa Mauke oder Strahlfäule.
Ein weiterer Faktor von Stroh ist, dass es auch gerne gefressen wird. Was auf einer Seite vielleicht gar nicht so negativ klingt, denn so ist unser Pferd beschäftigt in der Box und nimmt wertvolle Rohfasern auf. Ist das Stroh allerdings verdreckt, kann das Pferd so auch Schadstoffe aufnehmen und Krankheiten entstehen, denn nicht selten fängt Stroh bei mangelhafter Lagerung an zu schimmeln. Und qualitativ niedrigeres Stroh neigt dazu, sehr zu stauben, was sich insbesondere auch auf Allergiker und Pferden mit Atemswegerkrankungen negativ auswirkt.

Der große Vorteil von Stroh ist die billige Anschaffung und die unkomplizierte und ebenfalls kostengünstige Entsorgung.
Späne können da schon schneller zu einem Problem werden, diese lassen sich nämlich nicht so leicht kompostieren und können bei der Entsorgung zu einem (finanziellen) Problem werden.
Bei Strohpellets wiederrum gestaltet sich das Ausmisten an sich als etwas schwieriger, denn im Gegensatz zu Stroh sind die Pellets - weil ja gepresst – schwerer; vor allem wenn sie sich dann mit Urin angesaugt haben, schwerer und durch ihre Form lassen sie sich auch schwerer vom restlichen, sauberen, Einstreu trennen lassen. Somit geht viel zu viel Zeit beim Misten drauf.

Und da kommt ein weiteres Thema, dass schon immer heiß umstritten war und ist: die Mistmatratze. Ist sie wirklich so unhygienisch? Wirklich so ungesund fürs Pferd?
Es werden weder Mist noch nasse Stellen aus der Box entfernt. Stattdessen wird jeden Tag eine neue, dünne Schicht Einstreu übergestreut. Nach und nach entsteht durch dieses Aufschichten eine sogenannte Mistmatratze. Der Vorteil für denjenigen, der die Box auszumisten hat, ist jener, dass die Box erst nach 6-8 Wochen komplett geleert werden muss. In den Sommermonaten verringert sich der Abstand selbstverständlich aber.
Und natürlich geht jetzt jeden von Ihnen der Gedanke ‚das ist doch nicht hygienisch‘ durch den Kopf Und ich sag‘ Ihnen was: mir ging es da genauso. Jeden geht das so. Das sagt einem ja schon der normale Hausverstand, dass wenn man den Mist in der Box lässt und jedes Mal nur frisches Streu darüber kippt, das Ganze nicht hygienisch sein kann.
Eine Studie allerdings, die 2013 in Deutschland durchgeführt wurde, ergaben, dass, wenn die Matratze gut gepflegt wird, sich die unteren Schichten zu Humus entwickeln und das Mikrobenwachstum angekurbelt wird. Diese Mikroorganismen schließen das Ammoniak in weitere Bestandteile auf, somit kann das Ammoniak nicht in der Luft freigesetzt werden und die Atemwege der Pferde auch nicht reizen. Dieser Prozess nennt sich Nitrifikation. Und desto feiner das verwendete Einstreu ist, desto besser kann dieser Prozess arbeiten. Hier ist auch das bekannt Langstroh wieder weniger Vorteilhaft; weswegen sich meiner Meinung nach, auch dieser schlechte Ruf der Mistmatratze die Jahre lang aufgebaut hat.
Weitere Vorteile einer Matratze: der Urin kann besser absacken und bindet die einzelnen Schichten besser, ältere oder kranke Pferde legen sich lieber auf einen weichen Untergrund ab und an kälteren Tagen funktioniert die Matratze wie eine Art Heizung.

Zusammengefasst also eine kleine Checkliste, worauf Sie bei der Einstreu-Wahl achten sollten:
– sehr gute Saugkraft und Bindung von Gerüchen
– keine Bildung von Ammoniak und Schimmel
– staubfrei und frei von Schadstoffen
– pH-neutral und frei von Chemie
– schnelles Ausmisten und unkomplizierte Entsorgung
– Möglichkeit der Matratzenbildung
– einfache Lagerung und kostengünstig

Der Klassiker Stro, nochmals zusammengefasst:
Es saugt nicht besonders gut, bindet keinerlei Gerüche, staubt teilweise extrem und fängt bei schlechter Lagerung schnell an zu schimmeln. Außerdem verbraucht es viel Platz bei der Lagerung.
Dafür wird es gerne von Pferden gefressen, was sowohl negativ, als auch positiv sein kann. Es kann nur langsam gefressen werden und beschäftigt das Pferd somit länger. Es hat viele Balaststoffe, die sich positiv auf die Verdauung der Pferde auswirkt. Es führt allerdings auch schnell zu Verstopfungskoliken und die Kontrolle der Nahrungsaufnahme fällt bei einigen Pferden komplett weg.

Modernes Einstreu auf Strohbasis; Strohpelltes und Co.
Neben Stroh gibt es noch eine Vielzahl anderer Möglichkeiten. Neben den gewöhnlichen Strohpellets gibt es mittlerweile auch Pellets, die aus anderen Getreide- und Pflanzenarten gewonnen werden, wie etwa Roggen, Weizen, Gerste, Raps oder Lein.
Die Herstellung bzw. Beschaffenheit ist aber im Groben immer dieselbe. Getrocknete Strohhäcksel (oder eben andere Getreidearten) werden unter hohem Druck gepresst. Somit sind sie in den meisten Fällen saugfähiger und staubfreier als herkömmliches Stroh. Und, Pellets lassen sich leichter lagern.

Einstreu auf Holzbasis: Sägespäne, Hobelspäne und Weichholzgranulat.
Sägespäne sind eigentlich das Abfallprodukt aus der Holzerarbeitung. Einer der größten Nachteile hierbei ist, dass die Späne meist von frischem Holz stammen, und somit noch leicht feucht sind. Das verringert die Saugkraft, macht sie aber auch staubfreier. Man muss allerdings auch auf Verunreinigungen aufpassen: teilweise finden sich dickere Holzstücke, spitze Späne oder gar Reste von Schmierfetten in den Späne. Heutzutage allerdings werden Sägespäne aber auch großteils kontrolliert, ehe sie in den Verkauf als Einstreu gehen. Dies schlägt sich im Preis nieder, sie sind aber noch immer Recht kostengünstig. Nur die Entsorgung wird durch ihre schlechte Eigenschaft zum Kompostieren, etwas teurer.

Hier können Hobelspäne eine Alternative sein. Zwar lassen sich diese Art von Spänen auch nur schwer entsorgen und hat auf Grund der Restfeuchte im Holz ebenfalls eine geringere Saugkraft. Allerdings werden Hobelspäne ausschließlich für Pferdeeinstreu hergestellt und man muss sich keine Gedanken über Verunreinigungen machen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Hobelspäne besonders luftig und federnd sind und somit die Gelenke und Sehnen der Pferde schonen.

Und dann wäre da noch das weniger bekannten Weichholzgranulat. Es entsteht bei der Verarbeitung von Weichholzteilen, die später speziell getrocknet, gemahlen und entstaubt werden. Das Granulat ähnelt Sägemehl, nur das es ein wenig gröber und körniger ist. Der Vorteil dieser Variante ist, dass eine große Überfläche entsteht, die Flüssigkeit in großen Mengen aufnehmen kann.

Modernes Einstreu auf Pflanzenbasis: das Iksvard riet
Miscanthus, zu deutsch: Chinaschilf, gehört zu den Süßgräsern und kommt ursprünglich in Sumpfgebieten zwischen Afrika und Ostasien vor. Für Einstreu in der Tierhaltung wird insbesondere das schnellwüchsige Miscanthus ×giganteus, auch Riesen-Chinaschilf oder Chinagras genannt, verwendet. Heutzutage wird es auch in Europa und in Vesland auf ökologische Weise angebaut.
Miscanthus ist ein ausdauerndes C4-Gras und wird bis zu 4m hoch. Es wird ohne Pflanzenschutzmittel oder andere chemische Hilfsstoffe angebaut. Der Bestand wird erst im Frühjahr geerntet und bietet somit vielen heimischen Tieren in der kargen Winterlandschaft Unterschlupf. Nach der Ernte wächst ein neuer Trieb aus der Wurzel. Der Acker muss nicht mehr gepflügt werden und ist so vor Erosionen geschützt. Bei der Ernte ist Miscanthus trocken und muss deshalb nicht weiter behandelt werden. Es ist also ein reines Naturprodukt.

So entstehen Iksvard riet Pellets
Die Miscanthus Einstreu wird zunächst zerkleinert und anschließend lose in eine Pelletform gepresst. Lose bedeutet hierbei soviel, dass die Pellets durch Feuchtigkeit leichter zerfallen. Sie sind also lange nicht so fest gepresst wie z.B. Holzbriketts. Zudem wird das Chinagras nicht zu fein zerkleinert, wodurch die Pellets eine grobe Struktur erhalten. Dies fördert auch den Zerfall der Pellets zu einer weichen Matte. Das Miscanthus bleibt dabei völlig naturbelassen, auch bei dem Pressverfahren werden keine Bindemittel verwendet. Damit die Einstreu staubfrei ist, werden die Feinanteile rausgefiltert. Während des gesamten Prozesses werden keine Bindemittel verwendet, sodass die Iksvard riet Pellets 100% naturbelassen sind.
Zudem wird Miscanthus nicht von deinem Pferd gefressen, da es bitter schmeckt. Es weist außerdem eine hohe Geruchsbindung und eine gute Ammoniakbindung auf, ist pH-neutral und biologisch schnell abbaubar. Dadurch lässt sich der Mist problemlos entsorgen. Auch die Kosten halten sich in Grenzen.


Quellen:
https://kultreiter.de/strohpellets-einstreu-alternativen/
https://www.cavallo.de/know-how-rund-ums...78.233219.htm#1


15:00 | Homöopathie fürs Pferd – eine natürliche, alternative Behandlungsmethode
Den Vortrag hält: Cornelia Fluks, 38 Jahre
Tierärztin & Tierhomöopathin


Cornelia Fluks absolvierte ihr Studium zur Tierärztin an der Veterinärmedizinischen Universität in Almkirchen. Es folgten einige Weiterbildungen, darunter eine Ausbildung zur Tierhomöopathin an der Akademie für Tierheilkunde in Caymaro und einigen Lehrgängen zum Thema TCM und Kinesiologie.

Warum Homöopathie?
Alternativmedizin wird in unserer Zeit immer beliebter und gefragter. Denn die Behandlung mit Globuli, Bachblüten und Co sind nicht nur erfolgsversprechend und effektiv, sondern vor allem auch frei von jeglichen Nebenwirkungen.

Was ist Homöopathie und wie funktioniert das denn eigentlich?
Im 19. Jahrhundert entwickelte der deutsche Arzt Samuel Hahnemann die Homöopathie als Behandlungsform. Das Wort selbst stammt, wie könnte es anders sein, aus dem Griechischen und kann wohl mit ‚ähnliches Leiden‘ gut übersetzt werden. Das Wort bezieht sich auf die Wirkungsweise der Homöopathie. Denn es geht in dieser Art der Alternativen Behandlungsmethode darum, die Selbstheilungskräfte deines Pferdes zu aktivieren und in Fluss zu bekommen, indem man Mittel verabreicht, die auch bei einem gesunden Pferd ähnliche Symptome hervorrufen würde.
Kurz und ziemlich vereinfacht gesagt will die Homöopathie dem Körper helfen, sich selbst zu heilen, weil sie dort ankurbeln und unterstützen will, wo vielleicht gerade ein Problem ist.

Wenn es also Stoffe gibt, die bei einem gesunden Lebewesen dieselben Symptome hervorruft, die unser Patient hat, dann müssten doch die selben Stoffe den Patienten mit eben denselben Symptomen auch wieder heilen können. In dem sie die Selbstheilungskräfte im Körper anregen. Das ist in der Homöopathie die sogenannte Ähnlichkeitsregel; Ähnliches mit Ähnlichem heilen.

Dazu werden diese Stoffe allerdings potenziert, also verdünnt; die zweite Regel in der Homöopathie.
Jeder Stoff trägt eine bestimmte Information in sich, die bei der Herstellung in das Lösemittel übergehen soll. Bei jeder weiteren Potenzierungsstufe intensiviert sich die Information, und das obwohl die eigentliche Ursubstanz mengenmäßig immer weniger wird.
Zum Beispiel steht das „D“ für 10, also eine 10er-Potenz; die Zahl dahinter dafür, wie oft der jeweilige Stoff in dem Verhältnis mit zum Beispiel Milchzucker verrieben wurde. Nehmen wir etwa die Potenz D6: der Stoff wurde also 6x im Verhältnis 1:10 verrieben.
Die ganzen Buchstaben und Zahlen können vor allem anfangs sehr verwirrend sein, aber wenn man sich näher und öfters damit beschäftigt, ergibt es auch wirklich einen Sinn.

Und was soll das mit dem Milchzucker da oben? Irgendwo muss der jeweilige Wirkstoff ja drauf, damit man es seinem Pferd verabreichen kann. Bei der Herstellung von homöopathischen Tabletten wird Lactose – also Milchzucker – solange mit dem Wirkstoff verrieben oder verdünnt, bis die gewünschte Konzentration erreicht ist. Neben Laktose werden aber auch Saccharose – Fruchtzucker – Wasser und Alkohol als Träger verwendet. Und neben Tabletten gibt es auch noch die kleinen Globuli-Kügelchen, Salben, Tropfen, Tinkturen und sogar Injektionen. Jede Einzelheit des Herstellungsverfahrens möchte ich jetzt aber nicht erläutern; das würde dann wohl doch den Rahmen sprengen.


Wir kennen eine Vielzahl von alternativen Behandlungsmethoden. Da wären die Akupunktur, Bachblüten, Schüßler-Salze, die Naturheilkunde, die biologische Tiermedizin, die Umweltmedizin und TCM; die Traditionelle Chinesische Medizin.

Schauen wir uns zum Beispiel mal die Schüßler-Salz-Therapie genauer an:
Der Therapieansatz hierbei ist, dass man davon ausgeht, dass jede Krankheit durch eine Störung im Mineralhaushalt entsteht. Ziel ist es, durch die Verabreichung von Mineralien in Form von Schüßler Salzen zu beheben. Somit ist der Grundgedanke hier ein klein wenig anders, als bei der klassischen Homöopathie. Denn hier kommt nicht die Ähnlichkeitsregel zu tragen, sondern dass man durch die Gabe von Schüßler Salzen Mineraldefizite wieder behebt. Die Tabletten werden allerdings im selben Verfahren hergestellt wie vorhin gerade beschrieben.

Dann wären da noch die allseits beliebten Bachblüten als zweites Beispiel:
Bei der Bachblüten-Therapie geht es darum den Körper und die Seele wieder in Einklang zu bringen. Dank insgesamt 38 verschiedenen Bachblütenessenzen kann man seinem Pferd helfen verschiedene Gemütszustände, wie Nervosität, Angst und Überempfindlichkeit wieder zu überwinden und sein Pferd dabei unterstützen wieder in sein Gleichgewicht zu kommen; und das wiederum unterstützt auch die körperliche Gesundheit. Hier kann man also wieder Ansatzweise den homöopathischen Gedanken erkennen und wiederfinden.

Welche Vorteile hat eine homöopathische Behandlung bei Pferden?
Der größte Vorteil ist zweifelsfrei die Tatsache, dass homöopathische Arzneimittel keinerlei chemische und unter Umständen gefährliche Substanzen enthalten, sondern ausschließlich natürliche Inhaltsstoffe besitzen. Sie sind somit verträglich und man muss sich keine Gedanken über Neben- oder Wechselwirkungen machen.
Und ein weiterer Vorteil ist, dass man auch oft weniger Geld in die Arzneimittel stecken muss als in die herkömmliche Medizin. Somit geht es auch unserem Geldbeutel besser.

Hat eine homöopathische Behandlungsmethode bei Pferden auch Nachteile?
Es gibt keinerlei wissenschaftliche Studien, die belegen könnten, dass die Homöopathie die gewünschte Wirkung erzielt oder auch nicht. Das heißt es gibt keine Garantie, dass die Behandlung auch wirklich anschlagen oder zu einer Heilung führen. Dies ist auch eines der Hauptargumente der ‚Gegner‘ der alternativen Behandlungsmethoden. Dennoch, jeder der mit Alternativmedizin zu tun hat und selbst Erfahrungen damit gemacht hat, der ist doch zumeist überzeugt von der Wirkung der kleinen ‚Wundermittelchen‘.
Von einem sogenannten Placeboeffekt kann man vielleicht noch beim Menschen reden. Doch beim Pferd? Wie sollte ich meinem Pferd erklären, dass das Mittelchen helfen soll, obwohl es keine Wirkung enthält?

Und wie wir vorhin schon angesprochen haben, helfen diese Arzneimittel nicht nur bei körperlichen Leiden, sondern auch bei seelischen Problemen.
Wenn dein Pferd zum Beispiel sehr ängstlich ist, kannst du es mit dem richtigen homöopathischen Wirkstoff dabei unterstützen, ruhiger zu werden. Dafür eignen sich am besten die verschiedenen Bachblütenessenzen, von denen jede einzelne bei bestimmten seelischen Symptomen hilft.
Gegen Angstgefühl und Anspannung hilft zum Beispiel die Kombination folgender Essenzen: Rotbuche, Hornkraut, Stechpalme, Wegwarte und Walnuss. All diese befinden sich in der Blütenessenz C für Change. Sollte dein Pferd generell sensibel sein, unter Stimmungsschwankungen leiden oder gerne mal überempfindlich reagieren, kannst du die Blütenessenz S für Sensitive verwenden. Während die Blütenessenz B für Balance oder R für Relax hilft, wenn dein Pferd unruhig und wenig ausgeglichen ist. Wenn es hingegen schlapp und energielos wirkt, kannst du dein Pferd mit der Blütenessenz E für Energie unterstützen. Nur um einige Beispiele zu nennen.

Wie lange kann oder darf ich mein Pferd homöopathisch behandeln?
Es hängt immer ganz allein von den individuellen Beschwerden deines Pferdes ab. Wenn es sich etwa um akute Erkrankungen, wie einer Entzündung, handelt, dann reicht eine Behandlung über einige Tage im Normalfall vollkommen aus.
Bei chronischen Erkrankungen ist es aber auch keine Seltenheit das Pferd Jahre oder gar dauerhaft zu behandeln. Dabei werden allerdings niedrig potenzierte Mittel eingesetzt.

Wie verabreiche ich die Arzneimittel meinem Pferd am besten?
Es gibt sie ja in jeglicher Form: Globuli, Tropfen, Salben, Tabletten und Injektionen. In welcher Form sie verabreicht werden hängt auch immer vom Pferd oder dem Leiden ab. Bei äußrlichen Verletzungen bietet sich die Salbe hervorragend an. Bei Magen-Darm-Beschwerden greift man gerne auf die gut verträglichen Globuli zurück. Tropfen kommen eher bei akuten Krankheiten zum Einsatz, da die Eingabe über einen längeren Zeitraum wegen dem enthaltenen Alkohol nicht zu empfehlen ist.

Sehr Wirkungsvoll sind die Mittel dann, wenn sie direkt verabreicht werden, also einfach direkt ins Maul ohne zuckerhaltiges Müsli oder Obst. Auch möglich ist es, die Mittel über das Trinkwasser zu geben. Über die Futtergabe sollte es nur im schlimmsten Fall gereicht werden.

Nun, ich hoffe Sie konnten einen guten Einblick in die Welt der Globuli, Schüßler Salze und Bachblüten gewinnen und sollten Sie weiteres Interesse oder Fragen haben, können Sie mich gerne am Stand besuchen kommen.

Quelle:
https://kultreiter.de/homöopathie-pferd/
https://www.pferdefluesterei.de/schuessl...opathie-pferde/


16:00 | Öle in der Pferdefütterung
Den Vortrag hält: Emilia Beinknecht, 47 Jahre
Dipl. Kräuterpädagogin & Gärtnerin; Hobbyreiterin



Ölfütterung beim Pferd - nicht nur im Winter sinnvoll

Öle in der Pferdeernährung liefern eine Menge an Energie. Im Normalfall werden aus den Rohfaserbestandteilen im Pferdefutter flüchtige Fettsäuren im Darm des Pferdes von Mikroorganismen gewonnen. Diese gewonnenen Fettsäuren liefern einen hohen Anteil an der benötigten Energiemenge für das Pferd. Der Vorteil an dieser Art der Energiegewinnung gegenüber energiereichem Kraftfutter ist, dass mit einer maßvollen Fütterung von Öl der Eiweiß- und Stärkeanteil der Futterration gesenkt werden kann. Seit langem wird vermutet – und mittlerweile auch durch einige wissenschaftliche Tests bestätigt – dass mit dieser sogenannten niederglykämischen Fütterung eine höhere Leistungsoptimierung erzielt werden kann.

Aber es kommt auch auf das verwendete Öl an. Pflanzliche Öle besitzen gegenüber anderen Fetten, einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Tierische Öle hingegen besitzen in der Regel einen hohen Anteil an langkettigen Fettsäuren. Aus futtermittelrechtlichen Gründen dürfen in der Pferdefütterung allerdings nur Fischöle zur Verwendung kommen. Dieses Fischöl findet insbesondere in Island hohen Zuspruch, da diese Öle nicht nur hochwertige Fettsäuren enthalten, sondern auch einen hohen Anteil an Vitamin A. Gerade im Winter ist diese Art der Versorgung sehr sinnvoll, da das über das Grünfutter im Sommer aufgenommene Beta-Karotin (= Vitamin A) bis zum Dezember in der Leber meist schon verbraucht ist. Somit müssen die essentiellen Fettsäuren auf eine andere Art und Weise zugeführt werden.
Und anders als manchmal angenommen wird, haben Pferde eine hohe Verdauungsakzeptanz für Öle. Da Pferde keine Gallenblase haben, wird des Öfteren angenommen das Pferde die Öle nicht verdauen können so wie wir Menschen. Pferdekörper brauchen aufgrund ihrer meist sehr fettarmen und über viele Stunden andauernden sehr faserreichen Futteraufnahme kein großes Reservoir an Galle (=Gallensäure) und somit auch kein eigenes Organ dafür. Pferde speichern ihre Gallenflüssigkeit in der Leber. Pferde haben also bereits im Magen sogenannte Magenlipasen, welche von den gastritischen Hauptzellen abgegeben werden. Unterschiedliche wissenschaftliche Ausführungen gehen davon aus, dass bis zu 15 % der Öle bereits im Magen des Pferdes vorverdaut werden.

Ernährungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Vitamin E im Öl
Eine ebenfalls wichtige Rolle spielt das im Öl enthaltene Vitamin E. Natürliches Vitamin E aus Ölfrüchten verbessert die Fließfähigkeit des Blutes und steigert somit auch nachhaltig die Leistungsbereitschaft des Pferdes. Zusätzlich haben auch diverse, unabhängige Studien gezeigt, dass die Effizienz des natürlich gewonnen Vitamin E’s im Öl doppelt so hoch ist, wie die verschiedenen synthetischen Vitamin E in diversen Ergänzungsfuttermitteln.

Ernährungsphysiologische Wirkung von Lein- und Fischöl
• unterstützt im Magen eine regulierende Schleimsekretion
• reguliert die Trägerstoffe im Nervensystem
• reguliert die Bildung von entzündungshemmenden Substanzen
• Stoffwechselfördernd (Insulin, Cholesterin)
• unterstützt die Funktion immunstabilisierender Zellen
• verringert die Anzahl von krankmachenden Entzündungszellen insbes. in den Atemwegen und Gelenken

Das Wunder: Traubenkernöl
Traubenkernöl, besitzt den höchsten Gehalt - ca. 85% - aller pflanzlichen Öle an ungesättigten Fettsäuren. Unter anderem Linolsäure und empfiehlt sich daher vorzüglich als diätetisches Nahrungsmittel.
Traubenkernöl enthält OPC (Procyanidin). Das sogenannte Flavon-Procyanidin ist in dieser Konzentration nur in Traubenkernen enthalten und besitzt die stärkste bekannte Abwehrkraft gegen die aggressiven Sauerstoffmoleküle und hat somit einen aktiven Zellschutz gegen den Angriff freier Radikaler.
Das Lezithin beeinflusst die Nerven, das Gehirn und die Blutbildung positiv. Der sehr hohe Anteil an Linolsäure hat einen positiven Einfluss auf den Cholesterinspiegel.
Traubenkernöl enthält wie viele Öle organisches Vitamin E. Vitamin E wird unter anderem auch als Haut-Vitamin bezeichnet, mit antioxidativer Wirkung auch im Herz-Kreislauf-Bereich und der Gehalt an Vitamin E ist in etwa 3 x so hoch wie beim Olivenöl. Der hohe Gehalt an Vitamin E ist gut für Muskeln, Gelenke, Herz, Kreislauf, Augen, Stoffwechsel und das Immunsystem.

Öle finden daher in der Pferdefütterung nachfolgend genannte Schwerpunkte:
• Kondition, Nervenstabilität und Kraft werden verbessert und die Bereitschaft zu Höchstleistungen kann erhöht werden
• Verbesserung der Fließfähigkeit des Blutes
• Huf- und Hauteigenschaft kann verbessert werden
• problemgerechte Ernährung bei Hufrehe- oder Kreuzverschlags-Gefährdeten Pferden
• bessere Verwertung von Getreide- und Mischfutter
• wirksamer Energielieferant für ältere und schwerfuttrige Pferde
• Vitamin A-Lieferant insbesondere im Winter bei Zusatz von Fischöl

Und auch Studien bestätigen den wirksamen Einsatz von Leinöl, Traubenkern- und Fischöl in der Pferdefütterung. Täglich einen Schuss Öl ins Futter und das Fell glänzt wie frisch gewaschen. Aber beim Einsatz der richtigen Öle können diese noch viel mehr leisten.
Öle in der Pferdeernährung liefern mehr Energie pro Gramm als Kohlenhydrate oder Eiweiße. 0,3 Liter Öl liefert so viel Energie wie 1 Liter Hafer. Der Beigabe von Ölen zum Pferdefutter wird mittlerweile eine hohe Bedeutung beigemessen, denn Öl löst die fettlöslichen Vitamine aus dem Futter und ganz nebenbei bindet es den Staub in Körnchenfutter, der die Atemwege reizen könnte.

Senkung des Reherisikos:
Wie vorhin schon besprochen, werden in der Regel aus der Rohfaser des Futters flüchtige Fettsäuren im Darm des Pferdes von Mikroorganismen gewonnen. Diese Fettsäuren liefern einen hohen Anteil an benötigter Energie für Ihr Pferd. Der Vorteil gegenüber energiereichem Kraftfutter ist, dass mit einer maßvollen Ölfütterung der Eiweiß- und Stärkegehalt gesenkt werden kann. Somit kann man den Kraftfutter-Anteil in der Pferdefütterung runterfahren und dank des Einsatzes von Öl trotzdem noch für ausreichend Energiezufuhr sogen.

Entzündungszellen in den Atemwegen werden gesenkt:
Pflanzliche Öle bestehen vorwiegend aus einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Tierische Öle hingegen besitzen in der Regel einen sehr hohen Anteil an langkettigen Fettsäuren. Studien der Universität Wien bestätigen insbesondere die guten Eigenschaften der Omega-Fettsäuren in Fischölen. Bei 8 von 9 Pferden sank die Anzahl der Entzündungszellen auf ein gesundes Maß, gegenüber der Pferdegruppe, die mit einfachem Sonnenblumenöl gefüttert wurden.

Entzündungshemmende Eigenschaften bei Hautkrankheiten:
Leinöl wirkt entzündungshemmend, dies zeigte unter anderem eine Pilotstudie an Sommerekzemern. Nach 42 Tagen gingen die Entzündungen deutlich zurück und die Testpferde reagierten deutlich weniger heftig auf die Insektenstiche als ihre Artgenossen.

Wichtig zu wissen:
Langkettige Fettsäuren und Antioxidantien (Vitamin E) haben eine verminderte Haltbarkeit. In dem Moment, in dem Sie das Öl öffnen und es mit Luft in Kontakt kommt, baut sich Vitamin E und die wichtigen langkettigen Fettsäuren ab. Dies wiederrum beeinträchtigt die ernährungsphysiologische Wirksamkeit der Öle. Deswegen lieber kleinere Ölgebinde kaufen und immer möglichst geschlossen, dunkel und kühl lagern.


Quellen:
https://www.natural-horse-care.com/pferd...etterung-pferd/
https://www.natural-horse-care.com/pferd...pferd-fuettern/


17:00 | Chiropraktik am Pferd
Den Vortrag hält: Vanessa Hermann, 41 Jahre
zertifizierte Tier-Chiropraktikerin


Hallo. Mein Name ist Vanessa Hermann und ich bin Chiropraktikerin von Beruf.
Ich behandle Pferde, die irgendwo Blockaden haben und dadurch z. B. nicht mehr rund laufen oder weniger schöne Eigenarten entwickeln. Die Ursachen sind dabei verschiedene. Manchmal vertreten sich Pferde und nehmen durch die auftretenden Schmerzen eine folgenreiche Körperhaltung ein. Die schlechte Körperhaltung kann aber auch durch andere Verletzungen kommen. Ich habe auch schon mehrmals erlebt, dass das Pferd nicht das optimale Gebiss am Zaumzeug hat oder der Sattel nicht der Richtige ist. Meine Aufgabe ist es durch das Gangbild heraus zu finden wo das Problem liegt. Dieses löse ich durch bestimmte Handgriffe, die für manche so aussehen als würde ich Knochen brechen und werde deshalb auch Knochenbrecherin genannt.
Zu mir kommen die Pferdebesitzer, wenn sie nicht mehr weiterwissen und der Tierarzt auch keine Lösung mehr dafür hat. Meine Patienten sind nicht nur Freizeitpferde, sondern inzwischen vertrauen mir auch namhafte Turnierreiter und Züchter ihre Pferde an.
Mein Wissen ersetzt zwar nicht die Schulmedizin, aber es ist eine gute Ergänzung dazu. Das muss ich immer wieder auch den Pferdebesitzern sagen, denn ich bin keine Wunderheilerin.

Wie sieht so eine Behandlung aus?
Wie sieht so eine Behandlung aus? Teil 2
Teil 3

 
EZ Zahr
Beiträge: 2.274
Registriert am: 15.04.2014


RE: v o r t r ä g e & d i s k u s s i o n e n

#2 von EZ Zahr , 15.03.2018 02:54

Heu ad libidum? Ja/Nein?
Video 1
Video 2

Anweiden im Frühjahr
Video 1
Video 2
Video 3
Video 4

Wurmkur
Video 1
Video 2
Video 3

Wir suchen ein Zuhause - Präsentation
Hier werden verschiedene Tiere (hauptsächlich Hunde und Katzen) der Tierschutzorganisation PetIt, die ein neues Zuhause suchen, mittels PowerPoint-Präsentationen und Videoausschnitten vorgestellt.

 
EZ Zahr
Beiträge: 2.274
Registriert am: 15.04.2014


   

d a s . P R O G R A M M
d i e . A U S S T E L L E R l i s t e

Xobor Einfach ein eigenes Xobor Forum erstellen
Datenschutz